Historisches Wohnambiente im Haus zur Beuge

Das Patrizierhaus-Ensemble, in dem genossenschaftliche Alterswohnungen untergebracht sind, prägt das Ortsbild in Näfels, Glarus. Die historischen Bauten aus dem Jahr 1415 zeugen mit Stilelementen aus verschiedenen Epochen von einer architektonisch beeindruckenden Vergangenheit. Dieses wertvolle Kulturgut hat der Architekt Volkerer Marterer bei der Renovierung sorgfältig herausgeschält und dennoch zeitgemässen und altersgerechten Wohnkomfort ermöglicht. Die Wohnungen wurden mit modernen Bädern und Küchen ausgestattet und das Dach energetisch saniert. Die Verbindung der zwei Häuser durch Treppenhaus und Aufzug ermöglicht den barrierefreien Zugang. Das Café und die Gewerberäume im Erdgeschoss werten den Dorfkern auf.

Bei historischen Bauten tragen insbesondere auch auserwählte Details zum harmonischen Gesamtbild bei. Beispielsweise wurde der Kachelofen in der gotischen Stube, ursprünglich von Hafner Schwitter aus Glarus aus dem Jahr 1707, als Original wieder eingebaut. Auch wurden die historischen Türen und Fenster erhalten oder rekonstruiert. Für die Beschläge entschied sich der Architekt für die Serie Pollux von Hager aus dem benachbarten Niederurnen. Die Beschläge werden in der Schweiz von Hand geschmiedet, jedes Stück ist ein Unikat. Durch die runde, schlichte Form wirkt der Griff trotz der traditionellen Bearbeitung elegant. «Ein Handschmeichler», nennt ihn Marterer mit einem Lächeln in der Stimme, «der Griff liegt angenehm in der Hand, das war uns wichtig.»

Dank gebührt dem Verwaltungsrat der GAW Linth, insbesondere Franz Landolt, sowie der Fachstelle Denkmalpflege, Planern und Handwerkern, die durch ihr Wissen und Können viel zum Gelingen beigetragen haben.

Bilder: GAW Linth, Hansjörg Noser
Architektur: dom-architektur.ch